Vorwort von Stefan Box

Zugegeben, für die meisten Mitmenschen ist es kein besonderer Spaß, es mit einem vom Thermikvirus infizierten Flieger zu tun zu haben. Zum Beispiel für den Arbeitgeber, der ständig mit Fehlzeiten des Piloten an schönen Tagen zu rechnen hat und mit dem, wenn er denn trotzdem im Büro erscheinen sollte, nichts anzufangen ist, weil er in Gedanken sowieso nicht bei der Sache ist.

Als Autofahrer auf dem Weg zum Startplatz, ist er ohne Übertreibung, eine Gefahr für die Öffentlichkeit. Der klassische Auffahrunfall während der obligatorischen Beobachtung der Wolken ist dabei noch als harmlos einzustufen, im Stau stehend ist er eine tickende Zeitbombe und absolut unberechenbar.

Im Bekanntenkreis wenden sich alle ehemaligen Freunde ab, weil bei ihnen das Wort „Fliegen“ einen chronischen Würgreiz hervorruft. Kann man sich doch seit dem ersten Thermikflug des Sandkastenfreundes nicht mehr über andere Dinge im Leben unterhalten, als über das neueste Gurtzeug.

Ganz besonders hart trifft es die Lebensabschnittsgefährten, die, sofern noch nicht in den temporären Bund der Ehe eingegangen, nur noch eine Alternative haben, um die Beziehung für eine bestimmte Zeit zu retten: den heimlichen Erwerb eines Doppelsitzers.

Bei der Frage, wie es zu einer derartigen Persönlichkeitsveränderung kommen kann, wissen wohl Psychologen wie Mediziner keine Antwort. Auch über die Dauer dieser Fluggeilheit ist bis heute noch wenig bekannt. Fest steht nur eins: bei den Fliegern handelt es sich um eine besondere Spezies, welche die Gesetze der sozialen Gesellschaft mit Füssen treten.

Wer jetzt nicht wegen eines Absaufers den Chef vergraulen will oder wenigstens seiner Liebsten mehr zeigen möchte als den Landeplatz am Hausberg, der hält hier, zumindest theoretisch, die Lösung in seinen Händen. Ein Buch gemacht, von und für den absoluten Thermikfreak.

 



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